Strategien vorantreiben und Perspektiven schaffen
Gunnar Gombert STRATEGY CONSULTING nahm an der diesjährigen WEITBLICK-Konferenz teil, einem der bedeutendsten Events für Strategen der Immobilienwirtschaft. Vom 28. bis 30. November 2024 wurde Obergurgl in Österreich zum zentralen Treffpunkt der Branche. Veranstaltungsort war das hochmoderne Gurgl Carat, Europas höchstgelegenes Konferenzzentrum, das mit seiner eindrucksvollen Architektur und Lage auf 2.150 Metern Höhe einen inspirierenden Rahmen für die Veranstaltung bot.
Die Konferenz wurde von der Hammer AG in Zusammenarbeit mit GSK Stockmann, der Versicherungskammer Real Estate GmbH, ENGIE und Wöhr + Bauer organisiert. Führende Köpfe der Immobilienwirtschaft kamen zusammen, um die drängendsten Herausforderungen und zukunftsweisenden Lösungsansätze zu diskutieren.
Geopolitik und Wirtschaft als Grundlage für strategische Entscheidungen
Dr. Christoph Heusgen, Vorsitzender der Münchner Sicherheitskonferenz, eröffnete die Konferenz mit einem tiefgreifenden Blick auf die aktuellen geopolitischen Herausforderungen. Seine Analyse umfasste die Rolle Europas zwischen den Machtblöcken USA, Russland und China sowie die politischen Spannungen im Nahen Osten. Besonders deutlich wurde, wie stark geopolitische Unsicherheiten die Stabilität internationaler Investitionen beeinflussen können. Strategische Planung in der Immobilienwirtschaft muss sich künftig noch stärker an globalen Entwicklungen ausrichten und flexible Anpassungsmechanismen etablieren.
Prof. em. Dr. Dr. h.c. mult. Hans-Werner Sinn, ehemaliger Leiter des ifo-Instituts, widmete sich in seiner Keynote den wirtschaftlichen Rahmenbedingungen und den Ursachen der aktuellen Immobilienkrise in Deutschland. Er hob die expansive Geldpolitik der EZB und die daraus resultierende Niedrigzinsphase als wesentliche Treiber des Immobilienbooms hervor. Diese Phase endete abrupt mit Zinserhöhungen zur Inflationsbekämpfung, wodurch viele Immobilienwerte unter Druck gerieten. Regulatorische Vorgaben wie die Klimaziele, der Atomausstieg und das geplante Verbot fossiler Heizsysteme erhöhen zusätzlich die Kosten für Immobilienprojekte. Prof. Sinn zeichnete ein umfassendes Bild von den Herausforderungen, mit denen sich die Branche konfrontiert sieht, und skizzierte mögliche Strategien, um Resilienz in Deutschland und Europa aufzubauen.
Zukunftsfragen mit Weitblick: Nutzungsarten und Dekarbonisierung im Fokus
In einer lebhaften Diskussionsrunde erörterten Oliver Vogt (Wöhr + Bauer), Raphael Gielgen (Vitra) und Prof. Dr. Thomas Beyerle (Hochschule Biberach) die Frage: „Was bauen wir? Die eierlegende Wollmilchsau oder hochspezialisierte Gewerbeimmobilien?“ Dabei wurden Homeoffice und die veränderte Nachfrage nach Büroflächen als zentrale Herausforderungen identifiziert. Mixed-Use-Quartiere, die Wohnen, Arbeiten und Freizeit kombinieren, wurden als Zukunftsmodell hervorgehoben. Dennoch zeigte die Diskussion auch, dass viele Städte mit einem Überangebot an Büroflächen kämpfen, was kreative Ansätze für Zweit- und Drittstandorte erforderlich macht.
Die Reduktion von CO2-Emissionen wurde in einem weiteren Panel als sowohl regulatorische Herausforderung als auch wirtschaftliche Chance betrachtet. Dave Gebauer und Torsten Betz (ENGIE Deutschland) präsentierten Lösungsansätze für die Dekarbonisierung von Immobilien. Sie verdeutlichten, dass hohe Investitionskosten und Strompreise den Fortschritt bremsen, während langfristige CO2-Preisszenarien die Notwendigkeit frühzeitiger Maßnahmen unterstreichen. Ihre Botschaft: Dekarbonisierung ist kein optionaler Prozess, sondern ein strategisches Muss, das ökologische und ökonomische Vorteile vereint.
Finanzierung neu denken: Basel III/IV, Margen und alternative Modelle
Ein zentrales Thema der WEITBLICK-Konferenz war die Finanzierung in der Zukunft. Dr. Dirk Brückner (GSK Stockmann) moderierte eine Panel-Diskussion, die sich mit der Frage beschäftigte, ob das Geschäftsmodell Development angesichts verschärfter Rahmenbedingungen noch zukunftsfähig ist. Experten wie Dr. Christian Federspieler (HypoVereinsbank), Wolfgang Roeck (Wöhr + Bauer) und Bernd Mayer (Bayerische Landesbank) beleuchteten die Auswirkungen von Basel III/IV, gestiegenen Margen und der Verfügbarkeit von Kapital. Friederike von Bünau (ICG AM) brachte die Perspektive eines alternativen UK-Finanzierers in die Diskussion ein, während unter anderem Gerhard Meitinger (Deutsche Pfandbriefbank) die Positionen großer Kapitalgeber vertrat.
Ein weiteres Panel, moderiert von Dr. Tilman Hickl (H2i Asset Management), widmete sich Immobilienanlagen in noch unvertrautem Gelände. Hier diskutierten unter anderem Tanja Severin (Siemens Real Estate), Fabian Hendriks (Ärzteversorgung Brandenburg) und Stephan Knichel (Tresono Family Office AG) neue Märkte und Strategien. Im Bereich Wohnen stellte Kristina Frank (BayernHeim) staatliche Fördermöglichkeiten vor und beleuchtete deren Rolle für die Zukunft des Wohnungsbaus.
Networking und Erlebnisse: Gemeinsam Strategien entwickeln
Neben den inhaltlichen Schwerpunkten bot die WEITBLICK-Konferenz ein abwechslungsreiches Rahmenprogramm. Highlights waren der Besuch des Christkindlmarkts, ein stimmungsvoller Hüttenabend auf der Zirbenalm mit Glühwein und Live-Musik sowie ein gemeinsamer Ski-Tag in Obergurgl-Hochgurgl. Diese Programmpunkte schufen eine entspannte Atmosphäre, die den Austausch unter Branchenkollegen förderte und neue Verbindungen ermöglichte.
Impulse nutzen, um die Zukunft der Immobilienwirtschaft zu gestalten
Die WEITBLICK 2024 zeigte eindrucksvoll, wie wichtig es ist, aktuelle Herausforderungen als Chancen zu verstehen. Geopolitik, Dekarbonisierung, veränderte Nutzungsanforderungen und innovative Finanzierungsmodelle bildeten zentrale Themen, die wertvolle Impulse für die strategische Ausrichtung der Branche lieferten.
Gunnar Gombert STRATEGY CONSULTING wird diese Erkenntnisse in die Beratungsarbeit integrieren und gemeinsam mit seinen Kunden Lösungen entwickeln, die die Zukunft der Immobilienwirtschaft aktiv gestalten. Wir freuen uns auf den Austausch mit Ihnen – kontaktieren Sie uns für eine maßgeschneiderte Beratung!